Kobudō 古武道                                          - die alte Waffenkunst


Kalligraphie von Hokama Tetsuhiro
Kalligraphie von Hokama Tetsuhiro

Die Anfänge des Kobudō („Alte Kriegskunst") auf Okinawa liegen im Verborgenen.

Wahrscheinlich ist, dass neben den auf Okinawa bereits existierenden Kampftechniken (Te) vor allem Techniken, welche vom chinesischen Festland „importiert“ wurden, die Basis der heute bekannten Systeme darstellen. Dies gilt sowohl für die waffenlosen (heute bekannt als Karate in seinen verschiedenen Ausprägungen) als auch für die verschiedenen Kobudō-Stile der Inseln.

Verbreitete Theorien in Bezug auf die Entwicklung des Karate und Kobudō bauen auf der These auf, dass ein auf Okinawa verhängtes Waffenverbot zur Entwicklung dieser beiden Systeme geführt hat. Sicherlich sind Menschen in bestimmten Situationen besonders kreativ, jedoch sollte man die Idee, dass einfache Bauern und Fischer hoch entwickelte Kampfsysteme begründet haben, mit Vorsicht genießen.

In Okinawa sagen viele alte Meister, dass ein Studium des Kobudō unerlässlich ist, um ein tieferes Verständnis des Karate, der unbewaffneten Techniken, zu erlangen. Sie betrachten Karate und Kobudō als die beiden Räder einer Achse.

Gerade im Kobudō haben sich viele Prinzipien der alten okinawanischen Kampfkünste bewahrt, welche in vielen - besonders bei den japanischen Karate-Stilen - kaum noch erkennbar sind, oder einfach nicht mehr vermittelt werden.

Anders als im Karate haben sich im Kobudō nur wenige klare Stile entwickelt. So kann es zum Beispiel sein, das eine Kata unter demselben Namen in verschiedenen Schulen unterrichtet wird. Hierbei muss es sich nicht zwingend um eine identische Kata handeln, manchmal ist es allein der Name, den die Katas gemein haben. So ist es auch zu erklären, dass manche Schulen großen Wert auf bestimmte Fuß-Stellungen innerhalb der Kata legen, andere wiederum behaupten, dass es im Kobudō keine Stellungen gibt.